Ich glaube, ich muss brechen…

Der aufmerksame Leser wird bemerkt haben: Der letzte Text ist schon wieder einen Monat her. Gut beobachtet! Als Ausrede fallen mir gleich mehrere Gründe ein. Einer davon ist die Grippewelle. Am Samstag erwischte es unsere Nummer 4. Beim gemeinsamen Familienfrühstück stand die Tochter plötzlich auf, verkündete mit einem strahlenden Lächeln: „Ich glaube, ich muss brechen!“, und trottete ins Badezimmer.

So weit nichts Ungewöhnliches. Von den Kindern muss öfter mal eines vomieren, bevorzugt die Teenager. Wahlweise unter der Woche (weil die Schule wieder zu blöd war) oder am Wochenende (weil die Party zu gut war). Wenn ich da jedes Mal hinterherlaufen würde, käme ich noch seltener zum Schreiben. Also frühstückte ich zunächst mal weiter.

Nun ist Nummer 4 aber a) noch nicht Teenager, b) ständig gut gelaunt und c) gesundheitlich recht robust. Als nach ein paar Minuten noch keine „charakteristische Geräuschkulisse aus dem Badezimmer“ zu hören war, schaute ich dann doch mal nach. Der Anblick, der mich im Badezimmer erwartete, wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben:

Die Klobrille war hochgeklappt, vor der Schüssel die Tochter. Die Haare hatte sie hochgesteckt, offensichtlich um unnötige Kollateralschäden zu vermeiden. So kniete das Kind über der Schüssel und … las in einem Asterix-Band.

„Was denn?“, fragte sie mich nur, dann wandte sie sich wieder ihrem Comic zu.

Ich brachte ihr noch ein Kissen, dann ging ich zurück zum Frühstück. Man macht sich immer noch zu viele Gedanken…

1 thought on “Ich glaube, ich muss brechen…

  1. Ich habe mir zwar immer andere Gründe gesucht, um zum Lesen vom gemeinsamen Familienessen wegzukommen, aber das ist auch eine Variante. Und der Weg zur Toilette wird so erheblich gekürzt. Was in der Tat ein Punkt von großem Nutzen sein kann, vor allem, wenn man durch die Badblockade nebenbei noch andere Geschwister in den Wahnsinn treiben kann…

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